Ayurveda – eine uralte Tradition
So verblüffend einfach ayurvedische Erklärungsmodelle anmuten, so überraschend komplex und umfassend wurden schon vor tausenden von Jahren die Lebensprozesse und das Leben an sich in der ayurvedischen Wissenschaft beschrieben.
Die Indologen sind sich uneinig über die genaue Datierung. Allgemein wird eine Dauer von ca. 5000 Jahre angenommen, seit der Ayurveda bis in die heutige Zeit angewandt wird. Somit stellt Ayurveda die älteste noch praktizierte Heilwissenschaft dar. Das Wissen wurde zuerst lange Zeit mündlich weitergeben, bevor es schriftlich festgehalten wurde. Deshalb gehen viele davon aus, dass die Traditionen noch viel älter sein können.
Ayurveda ist eine von mehreren Disziplinen des vedischen Weltbildes. Die Wissenschaft des Lebens ist eine Bezeichnung, mit der Ayurveda häufig übersetzt wird. Die Bedeutung leitet sich ab aus den Wörtern Ayus (Leben) und Veda (Wissen) aus der Sprache Sanskrit.
In einem System aufbauend auf der Schöpfungslehre der Samkhya-Philosophie, bedient sich Ayurveda derselben Grundlage wie beispielsweise die vedischen Wissenschaften Yoga, Vastu (Architektur) und Jyotish (Astrologie).
Obwohl die Texte zu verschiedensten Themen mehrere Tausend Jahre alt sind, überrascht uns ihre Aktualität immer wieder. Der bekannte Physiker und Veden-Forscher Marcus Schmieke sagt in einem seiner Vorträge, dass es kaum eine schulwissenschaftliche Disziplin gibt, für welche die vedischen Texte nicht aktuelle und wesentliche Erkenntnisse liefern.
Ein grosser Unterschied des Erkenntnisgewinns zu den westlichen Schulwissenschaften besteht darin, dass die Prinzipien aus dem Makrokosmos in den Mikrokosmos abgeleitet werden.